Unser Chorleiter  Sven Scholz  


 

Als ich im März 1956 geboren wurde, war im Traume nicht daran zu denken, einmal freudiger und begeisterter Chormusiker zu werden. Im christlichen Glaubensbekenntnis der Neuapostolischen Kirche verankert, lernte ich frühzeitig die Vorzüge der Musik kennen, die sich mir im kirchlichen Gemeindechor, der damals aus rund 75 Sängerinnen und Sänger bestand, zeigten. Die christliche Chormusik war und ist integraler Bestandteil der neuapostolischen Gottesdienste. Als Kind saß ich immer innerhalb des Chores und konnte so bei den Vorträgen den jeweiligen Dirigenten beobachten. Dank des schulischen Musikunterrichtes erlernte ich die wichtigsten Grundelemente der Musik und konnte dadurch die Notenblätter lesen.

Nun, beim Beobachten blieb es nicht. Es fing an, in den Armen und Händen zu jucken und so probte ich, zunächst im häuslichen Bereich, das Dirigieren. Mimik und Gestik beim Dirigat konnte ich ja immer wieder in der Praxis mit meinen Augen ansehen und davon lernen.

 

Mit 15 Jahren war es dann soweit. Das erste Mal nicht mehr in einem Chor singen, sondern vor einem Chor stehen und dirigieren. Aus diesen Anfängen wurden über die Jahrzehnte diverse Stationen der Chorleitung, anfänglich die Leitung von kirchlichen Jugendchören, sowohl auf Gemeindeebene als auch darüber hinaus, und dann auch die Leitung des Chores meiner Kirchengemeinde. Später leitete ich einen Projektchor, mit dem ich auch Stücke erarbeitete, die über den gottesdienstlichen Gebrauch hinaus gingen.

 

Infolge der Übernahme weitere kirchlicher Aufgaben, habe ich die Chorleitung in andere Hände übergeben, aber nie die Arbeit mit Sängerinnen und Sängern aufgeben müssen und immer wieder vor einem Chor stehend dirigieren können.

 

Mit dieser kirchlichen Musikprägung ausgerüstet, schaute ich auf stetige Anregung und Empfehlung hin beim Großziethener Scheunenchor vorbei. Nicht nur, dass ich als Bassist begeistert begrüßt wurde, nein, auch die Lieder und Songs machten mich neugierig. Es begegnete mir ein völlig anderes Liedgut mit anderen Rhythmen und beschwingten und heiteren Texten. Und wiederum begann es zu zwicken und zu jucken, sodass ich beim Scheunenchor blieb und mich bei den Männerstimmen einreihte.

 

Im Mai 2023 wurde der Scheunenchor plötzlich führungslos, die bisherige Chorleiterin konnte die Aufgabe nicht mehr länger ausüben. Nun, was sollte mit dem Chor geschehen? Irgendwie muss meine bisherige musikalische Tätigkeit innerhalb des Chores durchgesickert sein, sodass ich gefragt wurde, ob ich denn die Vakanz nicht überbrücken könnte. Nach einigem Überlegen und Nachdenken signalisierte ich, dass ich provisorisch einspringen werde, damit der Chor weiter musisch aktiv bleiben kann. Wie das ja immer so ist, Provisorien halten am längsten.

  

Im Dezember 2023 votierten die Mitglieder des Großziethener Scheunenchores einstimmig für meine Berufung zum Chorleiter. Mit diesem großen Vertrauen ausgestattet und mit der Unterstützung des Chorvorstandes, gehe ich nun an und in die Chorarbeit.